Superfuzz Bigmuff

Auf dem Hinterhof schallt es wieder. Schreie der Begeisterung, die, ausgestoßen während einer energisch ausgeführten körperlichen Bewegung, von einem Willen nach Gesundheit zeugen. 
Uhs und Ahs. Weibliche Stimmen breiten sich ungehemmt aus. Dazwischen ruft eine männliche, Befehle würgende. Die Berufschule, die an das Grundstück grenzt, auf dem das Haus steht in dem ich wohne, beherbergt offensichtlich am Wochenende Fitness- Kurse, in denen alles erlaubt ist. Ich sehe sie deutlich vor mir: die jungen Mädchen mit ihren knackigen Ärschen, hochbesorgt um die Knackigkeit ihres Arsches und die nur mit größter Aufmerksamkeit zu bemerkenden schlaffen Stellen an ihren Oberschenkeln. Sie wissen nicht, was sie diesen Hautbereichen zu verdanken haben. Immer wenn es wieder mal in ihrem Leben ein emotionales Problem gibt, werden diese Stellen dafür verantwortlich gemacht. Der klärende Dialog ist ihnen fremd, sie brüllen ihre Gefühle heraus, im Rahmen eines Fitness-Kurses am Wochenende in der Berufschule, die an dem Grundstück angrenzt, auf dem das Haus steht in dem Ich wohne, bereit Alles zu tun um sich als Mitglied einer Gesellschaft von sexualobjekthaften Wesen zu designen. Meine Müdigkeit ist größer als diese geballte Dummheit der Fitnesswilligen. Sonst würde ich über den Hof gehen und sie alle nacheinander hinwegfegen mit meiner eigenen Stimme. Einer Stimme, die an das Feedbackgewitter eines Superfuzz Bigmuff erinnern würde und sie, die noch nie von diesem Gerät gehört hätten, geschweige denn dieses Gerät gehört hätten, würden mit einer Wendung ins Schamhafte einknicken und sich zu Boden werfen wie rostige Klappstühle am Ende eines sonnigen Tages am Rhein. Ja, Sie würden sich für ihre haltlose Dummheit entschuldigen und zu besseren Menschen werden. Wahrscheinlich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen